Die ätherischen Öle werden durch verschiedene Methoden erzeugt : die wichtigsten, zu Heilzwecken angewandten Methoden zur Gewinnung von ätherischen Ölen sind Wasserdampfdestillation und Auspressen.
Das Auspressen eignet sich besonders zur Herstellung der Agrumenöle Zitrone, Bitterorange, Bergamotte, Mandarine, weil die Schale dieser Früchte aus einer sehr komplexen Molekularstruktur besteht. Das Perikarp wird gewöhnlich ausgepresst.
Die meisten Öle werden dagegen durch Wasserdampfdestillation erzeugt: pflanzliche Stoffe werden über einer Dampfquelle ausgebreitet : bei der Dampfströmung spalten sich ihre Gewebe , und es werden ihnen nur die fettlöslichen und flüchtigen Stoffe entzogen.
Der vom Destillierkolben ausströmende Dampf wird dann durch Abkühlung verflüssigt und tropft dann in ein Rührgefäß , wo sich Wasser und Öle durch ihrer verschiedenen spezifischen Gewichte trennen.
Während dieses Prozesses entsteht auch das sogenannte Hydrolat, das aus wasserlöslichen Stoffen besteht. Das Hydrolat, das destilliertem Duftwasser ähnelt , wird oft zum äußerlichen Gebrauch angewandt und eignet sich gut für die Hautpflege.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten des Hydrolat sind noch in der Kosmetik und Parfümindustrie zu finden: daraus können auch alkoholfreie Produkte hergestellt werden.
Im Hinblick auf seine Eigenschaften besitzt das Hydrolat Duft und Heilkräfte wie in den flüchtigen Ölen, die allerdings teurer sind.
Man sollte die zu destillierenden Pflanzen gleich nach dem Auflesen anwenden: so wird man den ätherischen Ölen schädliche, oft von Gährungs- und Oxidierungsprozessen der Pflanzen verursachte Veränderungen , verhindern.
Die ätherischen Öle tauchen sehr konzentriert auf; z.B.:
Für 1 Ml Lavendelöl braucht man ca. 140 Gr. Blüten
Für 1 Ml Kieferöl braucht man ca. 300 Gr Zweige
Für 1 Ml Kamillenöl braucht man ca. 2 Kg Blüten
Für 1 Ml Melissenöl braucht man ca. 25 Kg Blätter
Für 1 Ml Rosenöl braucht man mindestens 30 Stück Rosen
